Über uns | ![]() |
Wir - das sind Edeltraud und Dietmar Stephan - leben in dem schönen ehemaligen Bergwerkdorf Lengede im Süden des Landkreises Peine unweit von Salzgitter oder Braunschweig.
Der Ort wird eingerahmt im Westen von den alten Klärteichanlagen am kleinen Fluss Fuhse und im Osten dem Bergbaupark rund um den "Seilbanberg", der einen weiten Blick in die Umgebung ermöglicht und weiteren Klärteichanlagen. Im Süden kann die Gedenkstätte des Lengeder Grubenunglücks von 1963 besucht werden und im Norden liegt der sog. "Sandschacht" – ein mittelgroßer Teich in Mitten von Feldern, an dem sich zahlreiche Wasservögel tummeln. Leider trocknen die Teiche in der Sommerhitze immer mehr ein, so dass die Zahl der Vogelarten sinkt.
Wir waren beide bis Ende 2019 berufstätig und arbeitteten an unterschiedlichen stellen in Büros in der benachbarten Stadt Salzgitter.
Dietmar stammt aus der Region. Zunächst ging er auf Lengeder Schulen, dann fuhr er zum Gymnasium in Groß Ilsede - mit Blick auf das damalige Hochofenwerk. Die weitere Ausbildung führte ihn in den schönen Harz an die TU Clausthal. Nach dem Diplomabschluss absolvierte er noch ein Jahr am Landesbildungszentrum für Blinde in Hannover. Zwischendurch hatte er zusätzlich mehrere Wochen Mobilitätstraining in Bad Liebenzell.
Edeltraud (geb. Wiebelt) kommt aus Wörth - OT. Maximiliansau in der Südpfalz - am Rhein gleich gegenüber Karlsruhe gelegen. Sie hat im BFW Heidelberg einen Abschluss in einem IT-Beruf absolviert. Anschließend hat sie einige Jahre bei einer Landesbehörde in Stuttgart "geschafft". In Salzgitter Lebenstedt arbeitette sie dann lange Jahre in einer Bundesbehörde.
Kennengelernt haben wir uns bei einer Tagung sehbehinderter datenverrarbeiter im schönen Fulda. Zu diesem Jahrestreffen hatte die Berufsfachgruppe IT des deutschen Blinden- und sehbehindertenverbandes damals im Herbst regelmäßig eingeladen. (www.bfg-it.de)
Gerne verreisen wir, am liebsten in den warmen Süden, ans sonnige Mittelmeer. Aber auch das Kennenlernen der verschiedenen Regionen Deutschlands macht uns viel Freude.
Regelmäßig sind wir darum mit unserem Kulturverein bei seiner Jahresfahrt mit gereist. Es wird jeweils ein anderes schönes Ziel in Deutschland angesteuert. Und auch bei den Theater- und Konzertfahrten des KVs sind wir dann gerne mit dabei. Dadurch, dass Edeltrauds Sehrest immer kleiner wird, müssen wir solche Aktivitäten leider sehr einschränken - müssen uns rechtzeitig um Begleitung kümmern und kommen nicht mehr so viel raus, wie wir es gern häten.
Im Herbst fahren wir bislang noch regelmäßig zum sog. "Ferientreffen" der alten Studienkollegen an unterschiedliche Orte. Neben geführten Besichtigungen kommt der Austausch über das, was im letzten Jahr geschehen ist,natürlich nicht zu kurz.
Das Staatstheater Braunschweig bietet einen ganz tollen Service an: Audiodiskription. Wie schon bei der Szenenbeschreibung von Fernsehfilmen, Wird in den Textpausen das Geschehen auf der Theaterbühne beschrieben. Mittels eines Funkkopfhörers wird uns ergänzend erklärt, was alles auf der Bühne passiert.
Außerdem mögen wir Bücher, besonders Krimis – bei uns sind das Hörbücher oder Radiohörspiele. Sei es, das wir sie von der Hörbücherei ausleihen, uns kaufen oder über das Internet mitschneiden.Auch bietet sich zunehmend das anhören von Podcasts an.
Das Heißt, bei uns beiden nimmt dann auch der Computer mit den Möglichkeiten, die er uns bietet, einen großen Teil unserer Zeit in Anspruch - sei es um Notwendiges zu erledigen fürs Hobby oder Ehrenamt oder zur Entspannung.
Wir freun uns, dass wir sozusagen passend zur Corona-Pandemie in Rente gehen konnten und nicht unnötig mit dem Bus in die Stadt oder zur Arbeit fahren müssen. Aber es reduziert unsere Aktivitäten, schränkt das Leben sehr ein.
Wir sind sehr froh, dass wir im Ort Ampeln mit akustischen Zusatzeinrichtungen haben, die uns ein sicheres Überqueren der Hauptstraßen erlauben. - Die lokale Rentnerlobby ist sehr aktiv und bemüht den Rollatornutzern mit Nullabsenkungen die Straßenquerungen zu erleichtern. - Das steht unseren eigenen Interessen entgegen, da wir taktil eine konkrete Begrenzung zur Fahrbahn mit dem Blindenlangstock ertasten wollen. - Das erfordert also einige Aufmerksamkeit und Absprache und Koordination mit der Gemeinde Lengede, die um gerechten Ausgleich zwischen jung und alt, Menschen mit und ohne Behinderung bemüht ist. Ein Beispiel dafür ist die Problematik der "Null-Absenkung" von Bordsteinen und der geschickte Einsatz von Bodenprofilen, was ein Artikel in der Lokalpresse illustriert Zum Glück sind solche Bodenprofile z. B. an Bushaltestellen inzwischen vorgeschrieben.. |
Engagements
Edeltraud kümmert sich seit Jahren um die Erstellung eines Audiomagazins für die Mitglieder in der IG blinder Funkamateure, sucht die Artikel aus und verteilt sie an die Vorleser. Im Wechsel mit dem 2. Redakteur wird die Ausgabe im Daisy-Format erstellt und zum einen an die ATZ Hörmedien gesandt resp. Auf die Vereinswebseite hochgeladen.
Dietmar ist nur noch Webmaster der www.ibfd-ev.de Webseite dafür organisiert er die Blindensportabteilung Braunschweig und ist Beisitzer im Regionalverein des Blinden und Sehbehindertenverbandes sowie arbeitet er im Behindertenbeirat des Landkreises Peine mit und als Bürgervertreter im Sozialausschuss der Gemeinde.
Segeln auf dem historischen Flachbodenschiff Alida
Im Sommer 2018 war ich zum segeln auf der niederländischen Nordsee auf dem 1907 erbautem Zweimastklipper Alida. Mit Bus fuhr unsere Gruppe von Düsseldorf nach Harlingen. Auf einem Kanal ging es durch Friesland zur europäischen Kulturhauptstadt Leeuwarden, durch die wir einen Bummel entlang der Lokale und Läden in der Sonne machten. Weiter ging es nach Workum, wo einige zum Schwimmen ins wasser stiegen. Anschließend segelten wir auf der Nordsee zur Insel Vlieland, wo wir das Dörfchen besuchten. Den Tag darauf konnten wir nach dem Trockenfallen einen Wattspaziergang unternehmen, bevor es zurück zum Ausgangshafen ging.
Unsere Gruppe bestand aus 24 Personen, die sich auf die 12 kleinen Kajüten verteilten. Ich war mit Heinzpit einem Funkfreund aus Saarbrücken zusammen. Wir wurden zum Küchendienst eingeteilt und halfen beim Segeln mit, wenn Bootsfrau Jana mit Tochter Freya und dem Matrosen Freg die Alida steuerte. Ich war zum ersten Mal blind auf einem Segler und fühlte mich bald trotz der beengten Verhältnisse heimisch, wie auch andere Mitsegler, die teils mit oder ohne Sehbehinderung an Bord waren. Wir bildeten eine tolle, harmonische Gemeinschaft die mit viel Freude die gemeinsamen Tage erlebte, bis wir uns in Düsseldorf wieder verabschiedeten. Gerne werde ich wieder einen von Christian Pollmanns gut organisierten Turn mitmachen bei www.blindensegeln.de.
Im Sommer 2019 und 2020 war ich zum Blindensegeln auf der Ostsee auf unterschiedlichen Flachbodenschiffen und habe dabei sehr nette Menschen getroffen.